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Frauen sind in Zeiten von Corona noch weniger unterwegs

Die Corona-Krise hat nicht nur die Zahl der Dienstreisen massiv gedrĂŒckt, sie hat auch das GeschlechterverhĂ€ltnis der Reisenden spĂŒrbar verĂ€ndert. Dienstreisen sind in den vergangenen Monaten wieder zu einer MĂ€nnerdomĂ€ne geworden.

Zu diesem Schluss kommt AirPlus International nach Auswertung von 300.000 Flugbuchungen im Januar und im Oktober 2020.

Betrachtet wurden von der Lufthansa-Tochter Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.

Vor der Corona-Pandemie war rund jeder fĂŒnfte GeschĂ€ftsreisende in Deutschland eine Frau. Laut AirPlus-Auswertung waren es im Januar 2020 18,6 Prozent. Dieser Anteil ist in den Vorjahren kontinuierlich leicht gestiegen. Ihr Anteil fiel aber durch die Pandemie: Im Oktober waren nur noch 12,1 Prozent der GeschĂ€ftsreisenden weiblich. Auf acht mĂ€nnliche Dienstreisende kommt derzeit also nur eine Frau.

FĂŒr diesen RĂŒckgang gibt es verschiedene, einander ergĂ€nzende ErklĂ€rungsansĂ€tze. „Erstens beobachten wir, dass bestimmte Berufsgruppen stĂ€rker reisen als andere, weil ihre PrĂ€senz vor Ort zur AusĂŒbung ihrer TĂ€tigkeit vor Ort zwingend ist“, erklĂ€rt AirPlus-Marketingleiterin YaĂ«l Klein. Dazu gehören beispielsweise Monteure und Ingenieure im Außendienst. Diese Positionen werden ĂŒberwiegend von MĂ€nnern bekleidet. „Zweitens sehen wir, dass in bestimmten Branchen stĂ€rker gereist wird als in anderen“, so Klein weiter. Bei Unternehmen aus der Energiebranche beispielsweise gebe es mehr geschĂ€ftliche Reisen als etwa bei Software-Anbietern. Daneben ist aber auch offenkundig, dass Frauen hĂ€ufiger zu Hause bleiben, um das Familienleben und die Kinderbetreuung wĂ€hrend der Pandemie aufrechtzuerhalten. „Hier konnten wir schon sehr frĂŒh, als die ersten Schulen schlossen, die RĂŒckkehr zu tradierten Mustern erkennen. Auch nachdem die Schulen wieder öffneten, hat sich daran nicht viel geĂ€ndert“, schließt Klein daraus.

Interessant ist ein Vergleich mit anderen europĂ€ischen LĂ€ndern: Noch drastischer als in Deutschland zeigt sich der RĂŒckgang des Anteils weiblicher Reisender in Großbritannien. Vor Beginn der Pandemie lag dort der Anteil weiblicher Reisender bei 24,5 Prozent, er stĂŒrzte zum Oktober auf 13,6 Prozent ab. Weniger stark ausgeprĂ€gt ist der Negativtrend in Frankreich, das zu Jahresbeginn fast exakt denselben Prozentwert wie Großbritannien aufwies. Hier war im Oktober noch eine von fĂŒnf dienstlich Reisenden eine Frau. Das Schlusslicht in diesem LĂ€ndervergleich ist Italien – ein Land mit traditionell geringem Anteil reisender Frauen. Waren es vor der Pandemie 17,5 Prozent, ist heute nur noch eine von zehn Reisenden (10,7 Prozent) weiblich. Ein eher klassisches RollenverstĂ€ndnis gilt als eine der Ursachen dafĂŒr.

WĂ€hrend der starke RĂŒckgang des Frauenanteils an den GeschĂ€ftsreisenden in Italien die Experten wenig ĂŒberrascht, ist das Auseinanderdriften der Trends in Frankreich und Großbritannien bemerkenswert. „Nach unseren Beobachtungen spielen hier sowohl Unterschiede bei der Anwendung von Kurzarbeitsregelungen eine Rolle als auch verschiedene Vorgehensweisen bei den Schließungen von Schulen und BĂŒros“, erlĂ€utert die AirPlus-Marketingchefin. Sie betont, dass die Daten zwar Verhaltensmuster aufzeigen, sich diese aber nicht bis ins letzte Detail erklĂ€ren ließen. Wichtig sei, dass sich nach der Überwindung der Pandemie und der Normalisierung des GeschĂ€ftsreiseverkehrs der Trend wieder umkehre. GeschĂ€ftsreisen sollten dann nicht mehr in solchem Ausmaß von MĂ€nnern dominiert werden. YaĂ«l Klein: „GeschĂ€ftsreisen sind vor allem auch fĂŒr die persönliche VerstĂ€ndigung zwischen den Menschen und Unternehmen wichtig. Dies darf nicht einem Geschlecht vorbehalten bleiben.“
Quelle: AirPlus International

business-travel.de

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