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Sieben Prognosen zur Zukunft der Geschäftsreise

Wie geht es mit den Geschäftsreisen weiter? Wann kehren sie wieder zurück? Und werden sie jemals wieder das Volumen vor Corona erreichen? Wir haben brancheninterne Umfragen der letzten Wochen analysiert und aus den Ergebnissen sieben Prognosen zur Zukunft der Geschäftsreise erstellt.

PROGNOSE 1: DIE GESCHÄFTSREISEN ERHOLEN SICH RASCHER ALS GEDACHT

Die erfreulichste Nachricht zuerst: Die Geschäftsreisetätigkeit dürfte noch in diesem Jahr wieder deutlich Fahrt aufnehmen. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG unter mehr als 400 deutschen Geschäftsreisenden sind 70% schon wieder unterwegs oder rechnen mit einer Wiederaufnahme ihrer Reisetätigkeit noch im Laufe des Jahres 2021. Nur 24% gehen davon aus, dass sie erst im nächsten Jahr wieder beruflich reisen werden. Vor allem, weil sie durch fehlende Anlässe – wie zum Beispiel abgesagte Messen oder Veranstaltungen – vom Reisen abgehalten werden. An der Bereitschaft der Akteure mangelt es jedenfalls nicht: In einer weltweiten Umfrage mit 3.850 Teilnehmern aus 25 Ländern, die von SAP Concur in Auftrag gegeben wurde, erklärten sich 96% der Geschäftsreisenden bereit, in den nächsten zwölf Monaten wieder unterwegs zu sein. 65% sind sogar „sehr bereit“. Immerhin 80% der Geschäftsreisenden befürchten, dass ihr Berufsleben leidet, wenn sie die Reisefrequenz in diesem Jahr nicht mehr erhöhen. Sie machen sich dabei vor allem Sorgen, die Geschäftsbeziehungen nicht mehr aufbauen und pflegen zu können (45%), weniger Geld zu verdienen (38%) und die eigene Karriere nicht vorantreiben zu können (33%). Jeder Fünfte (18%) befürchtet sogar, seinen Job zu verlieren, wenn er nicht wieder häufiger geschäftlich unterwegs sein kann.

PROGNOSE 2: DIE ZAHLEN VOR DER PANDEMIE WERDEN SCHON BALD ÜBERTROFFEN

Noch vor einigen Monaten gingen viele Experten davon aus, dass die Anzahl der Geschäftsreisen nach Corona deutlich zurückgehen werde. Viele Reisen würden durch virtuelle Meetings ersetzt, hieß es damals. Mittlerweile scheint es aber auch durchaus möglich, dass das Niveau vor Corona schon im nächsten Jahr überschritten wird. In einer weltweiten Umfrage von AirPlus International erwarteten 48% der rund 750 Vorstände und Geschäftsführer in den kommenden zwei bis drei Jahren sogar mehr Geschäftsreisen als noch 2019. Dabei nannten 79% die hohe Bedeutung der persönlichen Begegnung mit Käufern, Klienten und Mandanten als Grund, 85% ein generelles Umsatzwachstum. Weitere 31% gehen davon aus, dass die Anzahl der Reisen mittelfristig zumindest wieder den Vor-Corona-Zustand erreicht – und nur 20% der Top-Manager erwarten weniger Geschäftsreisen als noch 2019. Sie sind vor allem skeptisch bezüglich des weiteren Pandemieverlaufs.

PROGNOSE 3: DER PERSÖNLICHE KONTAKT RETTET DIE GESCHÄFTSREISE

Unter dem Strich halten 80% der von AirPlus International befragten CEOs und Top-Manager den persönlichen Kontakt mit Kunden und Lieferanten nach wie vor für unverzichtbar – genauso viele wie vor der Pandemie bei der letzten Befragung im November 2019. Eine Umfrage im Auftrag von Accor unter 2.000 Geschäftsreisenden macht deutlich, warum Videokonferenzen die Face-to-FaceMeetings nicht ersetzen können: Für 30% der Befragten lassen sich die Körpersprache und nonverbale Signale bei virtuellen Meetings nur schwer deuten. Auch der Small Talk und der Aufbau einer persönlichen Beziehung seien ohne direkten Kontakt schwieriger, meinten 22% der Geschäftsreisenden. Besonders deutlich fällt das Urteil aus, wenn es um Emotionen geht: Diese sind digital nur sehr eingeschränkt möglich – ebenso wie der persönliche Austausch beim Smalltalk zum Kaffee, bei einem Glas Wein an der Bar oder einer Zigarette im Freien. Dazu kam in den letzten eineinhalb Jahren noch die fehlende Möglichkeit, sich mit Kunden und Geschäftspartnern außerhalb des Büros zum Lunch oder Abendessen zu treffen, was 18% als hinderlich für den Geschäftserfolg bezeichnen.

PROGNOSE 4: GESCHÄFTSREISEN WERDEN WICHTIGER DENN JE FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG

Laut der Umfrage von Air Plus gehen die Geschäftsreisenden im Schnitt von einem Umsatzplus von 25% durch persönliche Gespräche aus. Gleichzeitig schätzen sie, dass die direkte Interaktion zu durchschnittlich 23% mehr Geschäftsabschlüssen führt. Oder anders formuliert: Ein einziges persönliches Treffen hat die Strahlkraft von drei virtuellen Meetings. Auch in der Umfrage von SAP Concur zeigten sich 38% der Befragten überzeugt, dass weniger Geschäftsreisen zu weniger neuen Geschäftsabschlüssen und Vertragsverlängerungen mit bestehenden Kunden führen würden. Ähnliches ergab eine Befragung hochrangiger Führungskräfte rund um den Globus durch den Business-Aviation-Spezialisten VistaJet: 81% waren dabei überzeugt, dass Geschäftsreisen in der Zukunft wichtiger denn je für den Erfolg sein werden – und 60% planen demnach auch eine deutliche Steigerung der persönlichen Meetings.

PROGNOSE 5: MITARBEITER WOLLEN REISEN – ABER NICHT UM JEDEN PREIS

Die Studie von SAP Concur zeigt allerdings auch deutlich, dass sich die Prioritäten der Geschäftsreisenden während der Covid19-Pandemie verschoben haben: Sie wollen künftig ihre Optionen abwägen, wenn die Arbeitgeber nicht ihren Erwartungen entsprechen. 68% der Befragten geben an, dass sie nur zu ihren eigenen Bedingungen wieder auf Geschäftsreise gehen wollen. So würden 31% um eine Einschränkung der Reisetätigkeit bitten, wenn das Unternehmen keine Richtlinien oder Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit einführt. 20% würden sogar so weit gehen, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Tatsächlich ist aber Flexibilität bei der Wahl des Transportmittels, der Unterkunft und der Reisedaten inzwischen das dringlichste Bedürfnis der Geschäftsreisenden (72%) – noch vor ihren Anforderungen hinsichtlich Impfungen (62%). Im Jahr 2020 war die Gewährleistung der persönlichen Gesundheit und Sicherheit während der Reise noch das wichtigste Bedürfnis.

PROGNOSE 6: ÜBERZEUGENDE HYGIENEKONZEPTE SIND ENTSCHEIDEND

Dass die Pandemie noch längere Zeit prägend bleiben wird, wird in der Bedeutung der Corona-Schutzmaßnahmen deutlich: Laut der KPMG-Studie ist ein überzeugendes Hygienekonzept einer Location für 44% wichtiger als alle anderen Faktoren. Bei der Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten achten 51% vor allem auf eine überzeugende Umsetzung der Maßnahmen. Weit weniger wichtig ist hingegen der Preis, der nur für 21% eine Rolle spielt. Auch eine internationale Marke ist bei der Auswahl des Hotels derzeit nur für 18% von Bedeutung. Für Tina Haller, Director Real Estate bei KPMG, ist das ein deutliches Signal: „Qualität hat sich wieder zum ausschlaggebenden Buchungskriterium entwickelt – noch vor Marke und Preis. Dabei tritt nun die glaubhafte Umsetzung von Hygieneschutzmaßnahmen klar in den Vordergrund.“

PROGNOSE 7: INTERNE VERANSTALTUNGEN BLEIBEN EHER VIRTUELL

Wenn sich die Geschäftsreisen tatsächlich wieder erholen und vielleicht sogar noch die Zahlen vor der Pandemie übertreffen sollten, heißt das allerdings nicht, dass die neuen virtuellen Formate wieder verschwinden. Die KPMG-Umfrage lässt vielmehr darauf schließen, dass interne Veranstaltungen ein mehrheitlich virtuelles Format behalten könnten. 36% der Befragten gaben an, dass sie für Teammeetings in Zukunft nicht mehr reisen werden. Bei den Umfrageteilnehmern in Führungspositionen waren es sogar mehr als 50%.

tma-online.at

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