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Business-Tarife gehen durch die Decke

Schuld ist nicht nur der hohe Treibstoffpreis.

Die durchschnittlichen Ticketpreise für Business-Flüge schiessen plötzlich in die Höhe. Nach Angaben des Flugpreis-Vergleichsdienstes Skytra, einer Tochtergesellschaft von Airbus, liegen die bisher für Juli bis September 2022 gebuchten innereuropäischen Business-Class-Tarife um 33% höher als im entsprechenden Zeitraum 2019. Von April bis Juni 2022 lagen  Tarife um 1% niedriger waren als im gleichen Quartal vor drei Jahren.

Ähnlich verhält es sich mit der transatlantischen Business Class. Die Flugpreise 2019 gingen im zweiten Quartal 2022 um 15% zurück gegenbüber dem gleichen Zeitraum 2019, stiegen aber im dritten Quartal um 16%. Der Europa-Asien-Verkehr hingegen ist nach wie vor rückläufig, vor allem wegen der schleppenden Wiedereröffnung Chinas. Die Flugpreise im zweiten Quartal sind von 2019 auf 2022 um 7% gesunken und liegen derzeit für das dritte Quartal 2022 um 15% unter 2019.

Branchenbeobachter rechnen für das laufende Jahr mit einem Anstieg des durchschnittlichen Ticketpreises um 20 bis 30%. Für die Aufschläge gibt es viele Gründe: Der offensichtlichste Grund – wenn auch bei weitem nicht der einzige – ist, dass die Fluggesellschaften sowohl ihre Grundtarife als auch die Zuschläge erhöhen. Diese wiederum betreffen vor allem Zuschlägen für höhere Treibstoffkosten – aber nicht nur.

In der Tat herrscht grosse Intransparenz was die Rechtfertigung von Zuschlägen betrifft. Zwar sind die Treibstoffkosten tatsächlich in den letzten Monaten explodiert. Die IATA spricht von rund 40% höheren Kerosenpreisen, welche die Airlines zu bezahlen hätten.

Allerdings haben viele Fluggesellschaften zumindest einen Teil ihrer Treibstoffkosten mit lang- und mittelfristigen Lieferverträgen abgesichert. «Einige Fluggesellschaften können im Moment gute Margen erzielen, weil sie sich einen niedrigen Preis gesichert haben», sagt Elise Weber, Mitbegründerin und Chief Sales and Marketing Officer von Skytra bei «Business Travel Europe».

«Da die Nachfrage so hoch ist, können sie mehr verlangen», so Weber. Auf einigen Strecken ist mit Preiserhöhungen von 20 Prozent zu rechnen, weil die Fluggesellschaften die Gelegenheit genutzt haben, ihre Netze umzugestalten.

Für Firmenkunden sind Flugpreiserhöhungen über den Umweg von höheren Zuschläge besonders ärgerlich. Damit werden die ausgehandelten Firmentarife und Rabattvereinbarungen ausgehebelt. Diese werden nur auf den Basistarifen angewendet, nicht aber auf den Zuschlägen.

Zudem kommen auch die Firmentarife unter Druck. Airlines reduzieren die Rabattstafeln fĂĽr Firmen, deren Flugaufkommen massiv tiefer liegt als vor der Pandemie. Die Verhandlungsmacht auch grosser Unternehmen ist damit gesunken.

Ein hausgemachter Faktor fĂĽr die steigenden Durchschnittspreise ist allerdings auch die in der Pandemie entstandene Gewohnheit, sehr kurzfristig zu buchen. Statt drei Wochen im Voraus wie noch 2019 nur noch eine Woche.

(Business Traveltip)
aboutTRAVEL.ch

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