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Flugchaos im Sommer: 68 Millionen Passagiere betroffen

Nur jeder zwanzigste hat Anspruch auf Entschädigung.

Personalmangel und Streiks haben in diesem Sommer für viele Probleme im Flugverkehr gesorgt. Im Juni, Juli und August hatte mehr als jeder dritte in Europa gestartete Flug Verspätung oder fiel aus, wie aus einer Untersuchung der Fluggastrechtevermittler Airhelp hervorgeht.

Airhelp zufolge waren insgesamt 68 Millionen Reisende betroffen, davon 8,3 Millionen mit Abflug aus Deutschland. Flüge von europaweit 3,7 Millionen Passagieren wurden gestrichen. Die meisten Probleme gab es bei Flügen aus Tschechien, Belgien und Ungarn: Über die Hälfte aller Flüge von dort kam mit Verspätung ans Ziel. In Deutschland waren es mit 45% der Flüge ebenfalls überdurchschnittlich viele.

Insgesamt haben in der Folge 3,6 Millionen Passagiere Anspruch auf Entschädigung, schätzt der auf das Einklagen von EU-Entschädigungsansprüchen spezialisierten Dienstleister sein Marktpotenzial ein. Der Vermittler nimmt in der Regel nur unstrittige Fälle an und berechnet für das Einreichen eine Provision.

Airhelp: Airlines sind selber schuld

«Die Airlines haben es verschlafen, rechtzeitig personell aufzustocken. Besonders die Fluggesellschaften in unserem Ranking sind dieses Jahr negativ aufgefallen, wodurch nun sehr viele Passagiere Anspruch auf Entschädigungszahlungen geltend machen können – und auch sollten», kommentiert Tomasz Pawliszyn, CEO von Airhelp, auf fvw.de.

Im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie haben Verspätungen und Ausfälle merklich zugenommen. 2019 gab es noch bei 30 Prozent der Flüge derartige Probleme, nun waren es 36 Prozent. Bei einer Verspätung von mehr als drei Stunden oder Flugausfällen haben Flugpassagiere Recht auf Entschädigung. Voraussetzung dafür ist, dass die Fluggesellschaften die Probleme selbst verursacht haben.

Laut Airhelp waren in diesem Sommer 5,8 Millionen Fluggäste von schweren Komplikationen betroffen. Bei aussergewöhnlichen Umständen wie Unwettern oder medizinischer Notfälle sind die Airlines von der Kompensationspflicht befreit – nicht jedoch bei Streiks. 3,6 der 5,8 Millionen Fluggäste hätten daher Anspruch auf Entschädigung, erklärte Airhelp.

Zum Ende der Sommerreisezeit untersuchte Airhelp mit Flugdaten von Januar bis Ende September, welche Airlines die meisten betroffenen Passagiere und die höchsten Entschädigungsforderungen hatten.

Mit diesen Airlines flogen 2022 die meisten verspäteten Passagiere:

1: Lufthansa, 5,5 Millionen Passagiere (36 Prozent)

2: Ryanair, 1,1 Millionen Passagiere (34 Prozent)

3: Turkish Airlines, 0,84 Millionen Passagiere (46 Prozent)

4: Easyjet, 0,42 Millionen Passagiere (30 Prozent)

5: Wizz Air, 0,33 Millionen Passagiere (39 Prozent)

6: Eurowings, 0,27 Millionen Passagiere (5 Prozent)

7: Air Dolomiti, 0,25 Millionen Passagiere (60 Prozent)

8: United Airlines, 0,18 Millionen Passagiere (30 Prozent)

9: British Airways, 0,178 Millionen Passagiere (33 Prozent)

10: KLM Royal Dutch Airlines, 0,174 Millionen Passagiere (26 Prozent)

Diese Airlines hatten 2022 den grössten Anteil an verspäteten Passagieren:

1: Air Albania (95 Prozent)

2: TUS Air (94 Prozent)

3: Egyptair (88 Prozent)

4: Fly One (86 Prozent)

5: China Airlines (76 Prozent)

6: Air Baltic (70 Prozent)

7: Saudi Arabian Airlines (62 Prozent)

8: Middle Eastern Airlines (57 Prozent)

9: Srilankan Airlines (56 Prozent)

10: Singapore Airlines (54 Prozent)

Diese Airlines müssten die meisten Entschädigungen leisten:

Platz 1: Lufthansa, 300.000 Passagiere (5 Prozent)

Platz 2: Eurowings, 170.000 Passagiere (61 Prozent)

Platz 3: KLM Royal Dutch Airlines, 50.000 Passagiere (29 Prozent)

Platz 4: Turkish Airlines, 43.000 Passagiere (5 Prozent)

Platz 5: Easyjet, 37.000 Passagiere (9 Prozent)

Platz 6: British Airways, 33.000 Passagiere (18 Prozent)

Platz 7: Ryanair, 30.000 Passagiere (3 Prozent)

Platz 8: United Airlines, 25.000 Passagiere (13 Prozent)

Platz 9: Wizz Air, 22.000 Passagiere (7 Prozent)

Platz 10: SAS, 6000 Passagiere (13 Prozent)

(Red)

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