Swiss streicht 1400 Flüge aus dem Sommerprogramm
Es müssen 1,5% der geplanten Flüge wegen Pilotenmangel gestrichen werden.
In einem Interview mit «Aerotelegraph» verkündete Swiss-Chief Operating Officer (COO) Oliver Buchhofer die unerfreuliche Massnahme. Er selbst sei auch davon betroffen, und zwar sehr direkt – denn der Grund dafür sei ein Mangel an Pilotinnen und Piloten.
Buchhofer ist selbst Flugkapitän, und wird deshalb diesen Sommer wohl des Öfteren im Cockpit eine Airbus A330 sitzen als in seinem Büro – wo er normalerweise für einen reibungslosen Flugbetrieb zuständig ist.
Streichungen von April bis Oktober
«Wir machen das sehr ungern», lässt sich der Swiss-COO zitieren. Verständlicherweise. Konkret nennt Buchhofer markante Streichungen bei der US-Langstreckendestination Chicago. Im September und Oktober würde das Angebot in die Metropole des mittleren Westens der USA halbiert.
Dazu werden auch im gesamten Kurz- und Mittelstreckennetz Flüge gecancelt – total betrifft diese Massnahme 1400 Flüge – oder eben insgesamt 1,5 Prozent – fallen demnach aus. Die Flugstreichungen würden aber immerhin früh genug kommuniziert, damit sich die betroffenen Passagiere darauf einstellen können.
«Wir haben zu wenige Pilotinnen und Piloten für Airbus A320 und A321 sowie A330 und A340», benennt der Chefplaner das Hauptproblem zusammengefasst. Jeweils im Herbst werde, auf Basis von Erfahrungswerten über Jahre und angenommener Parameter, die kommende Sommersaison geplant.
Dass es nun zu solch drastischen Massnahmen komme, sei auch gewissen unvorhersehbaren Faktoren zuzuschreiben, wie zum Beispiel, dass man aktuell beim Cockpitpersonal über 30% mehr Langzeitabwesenheiten, also Krankheiten, Unfälle etc. habe, als im langjährigen Durchschnitt
Zudem sei die Flottenplanung nicht immer einfach, weil auch hier Faktoren mitspielen, die man nicht, oder nur eingeschränkt voraus kalkulieren kann: «Auf der Kurzstrecke haben wir bei den Airbus A320 zwar genügend Flugzeuge, aber zu wenige Pilotinnen und Piloten. Bei den A220 haben wir genügend Cockpitpersonal, aber es fehlen Flugzeuge, auch aufgrund der Triebwerkproblematik».
Quelle und Details: https://abouttravel.ch/reisebranche/swiss-streicht-1400-fluege-aus-dem-sommerprogramm/