Fluggastrechte: EU-Verhandlungen über Entschädigungsreform starten
In Brüssel beginnt diese Woche die nächste Verhandlungsrunde zur Reform der EU-Fluggastrechte – mit teils deutlich unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Parlament und Mitgliedstaaten.
VertreterInnen des Europaparlaments und der 27 EU-Staaten verhandeln aktuell über eine Neufassung der Entschädigungsregeln bei Flugverspätungen. Im Zentrum steht die Frage, ob die bisher geltende Schwelle für Entschädigungen – derzeit drei Stunden – angehoben werden soll. VerbraucherschützerInnen und das Parlament sehen darin einen Rückschritt für PassagierInnen.
Der bisherige Rechtsrahmen sieht pauschale Entschädigungen zwischen 250 und 600 EUR vor – abhängig von der Flugdistanz – sofern die Airline für die Verspätung verantwortlich ist. Die EU-Staaten schlagen vor, diese Schwelle für Flüge bis 3500km sowie inner-europäische Verbindungen auf vier Stunden und für Langstreckenflüge auf sechs Stunden anzuheben. Die Entschädigungssummen sollen bei 300 bzw. 500 EUR liegen.
Parlament klar gegen Lockerung
Das Europaparlament lehnt eine Aufweichung der bestehenden Regelung ab. Der Verkehrsausschuss stimmte kurz vor Beginn der Gespräche fast einstimmig für eine Beibehaltung der Drei-Stunden-Grenze. Außerdem fordert das Parlament, die Entschädigungsbeträge alle drei Jahre an die Inflation anzupassen.
Darüber hinaus sollen PassagierInnen künftig unabhängig von der Airline mindestens ein kleines Handgepäckstück kostenlos mit an Bord nehmen dürfen – sofern die Abmessungen insgesamt einen Meter nicht überschreiten. Im Fall von Flugausfällen sollen automatische Rückerstattungen innerhalb von sieben Tagen möglich sein.
Quelle und Details: https://www.tip-online.at/news/58512/fluggastrechte-eu-verhandlungen-ueber-entschaedigungsreform-starten/